Wir sind ein Team-Sport mit altersübergreifender Gruppenstruktur! Kinder, Jugendliche und Heranwachsende praktizieren ihren Sport zusammen und erleben gemeinsam Höhen und Tiefen, lernen an Herausforderungen zu wachsen und mit Misserfolgen umzugehen. Sie erfahren in der Gruppe Wertschätzung auch unabhängig von der sportlichen Leistung, übernehmen Verantwortung, erwerben Vertrauen und Selbstbewusstsein. Nur in unserem Sport gehört der Trainer/Gruppenleiter mit zum Team und wird mit bewertet. Und zu alledem kommt unser Partner Pferd dazu, der durch seine Eigenart – nämlich Einfühlungsvermögen, Ehrlichkeit und Direktheit – ein wunderbarer Motivator ist, der ganz unaufdringlich zum Gruppenmittelpunkt wird.

 

Das sind die Hauptgründe, die uns an unserem Voltigiersport so faszinieren und ihn so stark gemacht haben. Das ist der Virus, der uns infiziert hat, weshalb wir auch jetzt als Ausbilder, Förderer, Richter oder Aktive nach wie vor unseren Sport leben und lieben.

 

Um diese Grundideen und Qualitäten unseres Gruppensports zu erhalten und zu fördern, wurde die gemeinnützige Stiftung Deutscher Voltigiersport ins Leben gerufen, die bei der Voltigierzirkel-Tagung 2016 auf der Burg Altleiningen von ihren Gründern vorgestellt wurde.

 

 

Warum eigentlich eine Stiftung? 

Im Gegensatz zu einem Verein sind bei einer Stiftung der Zweck und die Ziele bereits in der Gründungssatzung in seinen Kernaussagen unabänderlich festgelegt. Im Rahmen dieser festgelegten Ziele kann die Stiftung Projekte und Initiativen fördern, die geeignet sind, diese Ziele zu unterstützen oder zu erreichen. Ein zweiter Unterschied zum Verein ist die Form der Finanzierung: eine Stiftung benötigt einen Kapitalstock, der selbst unangetastet bleibt und aus dessen Zinserträgen die Ziele der Stiftung finanziert werden sollen. Zu Zeiten niedriger Zinsen ist das natürlich schwierig: deswegen gibt es die Form einer Zustiftung, in der der zur Gründung notwendige Kapitalstock durch weitere Zustiftungen oder Spenden fortlaufend erhöht werden kann. Diese Form hat die „Stiftung Deutscher Voltigiersport“ gewählt.

 

 

Wie kam es dazu? 

Die Idee zu dieser Stiftung hat sich in den vergangenen 15 Jahren entwickelt. Die Basis dazu bildete 2001 die Etablierung des C-Team-Cups, durch den unsere heutigen L-Gruppen die Gelegenheit zur Teilnahme an einem bundesweiten Vergleich erhalten haben. Sportlicher Erfolg und Wettbewerb und gemeinsames Erleben in der Begegnung mit Gruppen aus ganz Deutschland sollen dadurch ermöglicht werden. Durch die Neustrukturierung des Turniersports mit der Reduzierung der S- Gruppen auf Sechser-Teams kam mit der Einführung des Achter-Gruppen-Cups ab 2009 die logische Erweiterung des Angebots mit gleichem Ziel in einer zweiten bundesweiten Veranstaltung. Weil dem Doppelvoltigieren ebenfalls ein bundesweiter Zielwettbewerb fehlte, wurde es in dieses Turnier integriert.  Beide Veranstaltungen wurden 2014 unter dem Dach des „Deutschen Voltigier-Pokals“ zusammengefasst. Mit dem Erfolg dieses Grundkonzeptes entwickelte sich der Wunsch bei den Initiatoren und vielen Unterstützern, diese Ziele in einem übergeordneten Rahmen zu fördern. Der Gedanke zur Gründung einer Stiftung wurde übrigens erstmalig bei der letzten Voltigierzirkeltagung in Bad Boll vor fünf Jahren im Rahmen eines Motivations-Workshops vorgetragen! 2013 erarbeiteten die Mitglieder des bisherigen Förderkreises Deutscher Voltigier-Pokal die Stiftungssatzung und brachten die Stiftung mit Sitz in Rheinland-Pfalz auf den Weg und das Gründungskapital zusammen. Nach ausführlicher Prüfung wurde am 1. Dezember 2015 die Stiftungsurkunde durch das Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz ausgestellt und einige Tage später die Gemeinnützigkeit anerkannt.

 

 

 Was sind die Ziele der Stiftung? 

Die Stiftung Deutscher Voltigiersport hat sich zum inhaltlichen Ziel gesetzt, den Breiten- und Turniersport Voltigieren als Gruppensport zu fördern – vom Doppel bis zur Achtergruppe. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hier die Förderung und Unterstützung der pädagogischen Aus-und Fortbildung der Gruppen und ihrer Übungsleiter. Ziel ist auch die Förderung des sozialen Erlebens in den Gruppen. Dazu gehört die Fähigkeit zur Integration: unser Sport verwirklicht Inklusion und verbindet junge Menschen verschiedener kultureller Herkunft! Das sind Eigenschaften, die unserem Sport schon immer innewohnten und ihn stark gemacht haben! Dem liegen die vorgelebten Ideale und Ideen von Wolf-Dietrich Schönfelder zu Grunde, dem großen Mentor unseres Sports, der bis Ende der Neunzigerjahre in Hohenhameln an der ersten Fachschule für Voltigieren Pädagogik lehrte und mit seinen Gedanken und Beispielen fachlich bewies: Voltigieren hat die große Chance zur ausgleichenden Erziehung in einer zunehmend leistungsorientierten und auf Konkurrenz angelegten Gesellschaft. Möglich macht dies unser unvergleichlich motivierender Partner Pferd. Mit ihm können wir Freiräume schaffen für breit gefächerte Bewegungserlebnisse, die heute mehr denn je notwendig sind! Unser Sport bietet allen jungen Menschen die Möglichkeit, persönliche Fortschritte im Team zu machen und dadurch Wertschätzung zu erfahren. Damit kann er einen wesentlichen Beitrag zur motorischen Entwicklung, zu mehr Selbstbewusstsein und damit zur Persönlichkeitsbildung leisten.

 

Der Umgang mit dem Pferd, seine Haltung und alle damit verbundenen Aspekte des Tierschutzes sind deshalb folgerichtig ebenfalls Förderziele der Stiftung.